ED 04/12 Eine Welt ohne Öl (S.30-31)

Großbritannien


Briten sauer auf deutsche Gewinne

(23. November 2005) Regierung und Energiebranche in Großbritannien beklagen einen unfairen Wettbewerb mit deutschen Energiekonzernen.

Während E.ON und RWE eine starke Rolle auf dem britischen Markt spielten, hätten englische Unternehmen kaum eine Chance, in Deutschland Kunden zu gewinnen, so der britische Energie-Staatssekretär Malcolm Wicks. Der wachsende Einfluss ausländischer Konzerne sei bisher kein Problem gewesen, doch eine Übernahme von Scottish Power durch E.ON könne das ändern. Man habe den britischen Markt schließlich nicht liberalisiert, um zuzusehen, wie sich ein Oligopol bilde. Auch der britische Marktführers Centrica kritisierte, dass Monopolgewinne in Deutschland den Wettbewerb in England verzerrten.

E.ON und RWE verdienten auf ihren Heimatmärkten ein Vielfaches von dem, was die gesamte britische Strom- und Gasversorgung an Gewinn abwerfe.

Ölreserven: UK importiert Öl

(13. Oktober 2004) Im September 2003 importierte Großbritannien erstmals seit der Erschließung des Nordseeöls im Jahr 1991 mehr Öl, als es exportierte. Das Außenhandelsdefizit der Insel verschlechterte sich dadurch. Nach einem Förderhöhepunkt im Jahr 1999 geht die Ölförderung ständig zurück und wird im Jahr 2010 auf die Hälfte des Spitzenwertes abgesunken sein, berichtet die "Times" am 12. November 2003.

England im Dunkeln?

(3. Juli 2003) - Eine Studie der Institution of Civil Engineers (ICE) sagt London eine trübe Zukunft voraus. In 20 Jahren werde es mehr als neun Stunden Stromausfall täglich geben, in den Wohnungen könne nur noch ein Zimmer geheizt werden. Grund sei die starke Abhängigkeit Englands von Energieimporten.

Die Stromversorgung in England basiert derzeit zu 32% auf Kohle, zu 38% auf Erdgas, zu 23% auf Kernkraft, zu 4% auf Öl und zu 3% auf anderen Quellen wie erneuerbaren Energien. Die Studie geht davon aus, dass infolge der Klimavorschriften die Kohlekraftwerke bis 2016 abgeschaltet und neue Erdgaskraftwerke gebaut werden müssen, die überwiegend mit anfälligen Pipelines versorgt werden. Das Land sei nicht in der Lage, Gas in ausreichender Menge zu speichern.

letzte Änderung: 06.05.2010