ED 01/13 Die 1.000-Watt Lösung von Köln (S.17)
ED 04/13 Zählertausch: Großbritannien wird smart (S.23)

Kapazitäten

Wie viel Reservekraft braucht es?

(7. Mai 2014) Die Verzögerungen beim Netzausbau verursachen auch in den kommenden Jahren einen erheblichen Bedarf an Reservekraftwerken, so die Bundesnetzagentur, die auf www.bundesnetzagentur.de den von den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) ermittelten Bedarf bestätigt. Im Winter 2014/15 werden Reservekraftwerke mit 3091 MW benötigt. Im Zeitraum 2015/16 werden 6000 MW und im Zeitraum 2017/18 7000 MW an Netzreserve erforderlich. Ein erheblicher Teil dieser Erzeugungskapazitäten sei durch bestehende vertragliche bzw. gesetzliche Bindungen bereits gesichert, hieß es.

Für den Winter 2014/15 seien 3027 MW, für 2015/16 4561 MW und für 2017/18 3924 MW als gesichert anzusehen. Demnach müssen für 2014/15 noch 64 MW, für 2015/16 noch 1439 MW und für 2017/18 noch 3076 MW beschafft werden. Angesichts der Verhältnisse auf dem Kraftwerksmarkt in Deutschland und im angrenzenden EU-Markt werde dies möglich sein, so die Agentur, die auf einen beschleunigten Netzausbau und ein neues Marktdesign drängt. Reservekraftwerke sind eine zusätzliche Absicherung, wenn das Redispatch-Potenzial aller Kraftwerke im Markt ausgeschöpft ist.

Umweltbundesamt

Mit Bordmitteln zur Energiewende

Umweltbundesamt: Mit Bordmitteln zur Energiewende

(10. September 2012) Der derzeitige „Energy-Only“-Strommarkt, bei dem Kraftwerksbetreibern die bereitgestellte Strommenge vergüten, bildet einen geeigneten Rahmen für die Energiewende und gewährleistet eine sichere Stromversorgung. Zu diesem Schluss kommt eine neue Ecofys-Studie „Notwendigkeit und Ausgestaltungsmöglichkeiten eines Kapazitätsmechanismus für Deutschland“ im Auftrag des Umweltbundesamts.

357 Stromzähler

Danach besteht zurzeit keine Notwendigkeit, Kapazitätsmärkte einzuführen. Diese würden ein großes Risiko für Ineffizienzen bergen. Schuld daran sei der mangelnde Anreiz fürs Lastmanagement. Auf einem Kapazitätsmarkt erhalten Kraftwerksbetreiber zusätzlich zum Strommarkt Erlöse, wenn sie eine gesicherte Leistung bereitstellen. Die zusätzlichen Kosten reichen die Betreiber an alle Verbraucher durch. Damit der Strommarkt langfristig zuverlässig funktioniere und um Wind- und Solarstrom effizient zu nutzen, sei es wichtig, das Lastmanagement auszuweiten, so das Umweltbundesamt.

So könnten künftig viel mehr Stromverbraucher als bisher auf das schwankende Angebot flexibel reagieren: Preissignale könnten dazu führen, dass Verbraucher bei knappem Strom ihren Verbrauch drosseln. Zurzeit können dies beispielsweise Unternehmen der Alu-, Stahl- und Zementproduktion oder Kühlhäuser.

Zudem könne eine „Strategische Reserve“ den Umbau der Energieversorgung absichern. Diese könne in Extremsituationen einspringen, etwa, wenn viele Kraftwerke bei extremer Kälte zugleich ausfallen. Für eine solche Reserve eignen sich laut Umweltbundesamt zum Beispiel neue Gasturbinenkraftwerke, aber auch der Weiterbetrieb einiger Gas- und Kohlekraftwerke, die eigentlich stillgelegt werden sollen. Um eine strategische Reserveleistung von beispielsweise vier Gigawatt vorzuhalten, lägen die Gesamtkosten zwischen 140 und 240 Millionen Euro jährlich. Auf die Endverbraucher kämen sehr moderate Kosten von unter 0,1 Cent pro Kilowattstunde zu.

Im Bau befindliche Kraftwerksprojekte

Aus der Kurzanalyse für die Ethik-Kommission

Im Bau befindliche Kraftwerksprojekte

(19. Juli 2011)


Netto-
Leistung
MW
Brennstoff Geplante
Inbetrieb-
nahme
Investor
Boxberg R
641 Braunkohle 2011 Vattenfall Europe
Neurath F
1.050 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Neurath G
1.050 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Duisburg-Walsum G
725
Steinkohle
 2011/2012 Evonik Steag/EVN
Karlsruhe RDK 8
850
Steinkohle 2013
EnBW
Lünen 4
750 Steinkohle 2013
Trianel
Mannheim GKM-9
840 Steinkohle 2013 GKM
Moorburg 1
766
Steinkohle 2012
Vattenfall Europe
Moorburg 2 766 Steinkohle 2012
Vattenfall Europe
Westfalen (Hamm-Uentrop) D 
765
Steinkohle
 2012 RWE Power
Westfalen (Hamm-Uentrop) E   
765
Steinkohle 2012
RWE Power
Wilhelmshaven
800
Steinkohle
 2012 GDF Suez, BKW FMB Energie
Eisenhüttenstadt Industriepark
32 Abfälle 2011
EnBW Energy Solutions
Industriepark Höchst
70
 Abfälle 2011
Infraserv Höchst
Bonn HKW Nord   
95
Erdgas 2012
Stw. Bonn
Hannover Linden
120
Erdgas
2011 Stw. Hannover, E.ON
Irsching 4
540 Erdgas 2011 E.ON Kraftwerke
Karlsruhe RDK 6s
420 Erdgas 2011
EnBW
Saarbrücken GuD Süd  
39 Erdgas
2012
VVS Saarbrücken
Summe
 11.084      

Quelle: Matthes/Ziesing Eckpunkte Einstiegsprogramm, Kurzanalyse für die Ethik-Kommission „Sichere Energieversorgung“, Seite 31
Die Tabelle zeigt die im Bau befindlichen Kraftwerksprojekte mit hoher Fertigstellungssicherheit, 2011 – 2013

Kraftwerksstillegungen 2011 -2013

Aus der Kurzanalyse für die Ethik-Kommission

Kraftwerksstillegungen 2011 -2013

(19. Juli 2011)

  Netto-
Leistung
MW
Brennstoff Geplante
Still-
legung
Betreiber
Frimmersdorf E
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf I
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf K
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf L
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf M
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf N
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Frimmersdorf O 
150 Braunkohle 2011/2012 RWE Power
Niederaußem A
140 Braunkohle 2012 RWE Power
Niederaußem B 
140 Braunkohle 2012 RWE Power
Niederaußem C   
145 Braunkohle 2012 RWE Power
Niederaußem D   
155 Braunkohle 2012 RWE Power
Staudinger 3
293
Steinkohle 2012 E.ON Kraftwerke
GKM 3+4   
400
Steinkohle 2013
GKM
Pleintinga   
694
Öl 2011 E.ON Kraftwerke
Mittelsbüren 3   
110
Gichtgas 2012 swb
Summe
Summeb
3.127
2.433
     

Anmerkung: a Kraftwerk befindet sich derzeit in der Kaltreserve. - b ohne Stillegungen aus der Kaltreserve

Quelle: Matthes/Ziesing Eckpunkte Einstiegsprogramm, Kurzanalyse für die Ethik-Kommission „Sichere Energieversorgung“, Seite 32
Die Tabelle zeigt die mit hoher Sicherheit absehbare bzw. rechtlich vorgeschriebenen Kraftwerksstillegungen, 2011 - 2013

357 26 BDEW Folie 12 Verfügbare Leistung, gesicherte Leistung und Last

Quelle: Foliensatz zur Energie-Info Auswirkungen des Moratoriums auf die Elektrizitätswirtschaft, Folie 12, Stand 30. Mai 2011

Neue Kohle- und Gaskraftwerke überflüssig

Die alten Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke lassen sich vollständig durch Erneuerbare Energien ersetzen - so das Ergebnis einer Studie im Auftrag von Eurosolar.

Neue Kohle- und Gaskraftwerke überflüssig

Die alten Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke lassen sich vollständig durch Erneuerbare Energien ersetzen - so das Ergebnis einer Studie im Auftrag von Eurosolar.

(12. Januar 2005) Zur heute vorgelegten Studie "Erneuerbare Energien und Energiesparen für den Ersatz überalterter Kraftwerke in Deutschland" erklären Hans-Josef Fell, Vorsitzender EUROSOLAR Deutschland und Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR:Die alten Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke lassen sich vollständig durch Erneuerbare Energien ersetzen - so das Ergebnis der Studie des Institute for Sustainable Solutions and Innovations (ISUSI), die im Auftrag von EUROSOLAR erstellt wurde.

In dieser Studie wird die Entwicklung bei den Erneuerbaren Energien auf die nächsten 15 Jahre hochgerechnet. Diese neuen Stromerzeugungskapazitäten wurden mit den wegfallenden alten Kraftwerksblöcken verglichen. Ergebnis: Wind-, Sonnen- und Bioenergie sowie Erdwärme können sämtliche Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke ersetzen, die bis 2020 wegfallen. Bis zum Jahre 2020 müssen etwa 40 GW Kraftwerkskapazitäten in Folge des Atomausstieges und aus Alterungsgründungen ersetzt werden.

Bis 2020 können etwa 62 GW Erzeugungsleistung neu aus Erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Dabei handelt es sich um eine "Minimalrechnung" allein auf der Basis der Weiterentwicklung. Selbstverständlich wurde in der Studie berücksichtigt, dass Wind- und Sonnenenergie nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Energiesparen eröffnet sogar zusätzlich die Möglichkeit, über die absehbar wegfallenden Kraftwerke hinaus weitere zu ersetzen oder für den Export Ökostrom zu produzieren und so aktiv zusätzlich zum Klimaschutz beizutragen.

Der unnötige Neubau von Gas- und vor allem Kohlekraftwerken würde hingegen über Jahrzehnte hinweg den Ausstoß von Klimagasen fortschreiben und den Zubau von Erneuerbaren Energien blockieren. EUROSOLAR fordert die Energiewirtschaft dazu auf, auf den Neubau von Gas- und Kohlekraftwerken zu verzichten und ihre eigenen Investitionen auf den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien und Einsparinvestitionen zu konzentrieren.

Download Studie Kraftwerksersatz durch Erneuerbare Energien und Kraft-W

Kapazitäten der Stromerzeugung 2005

Grafik

Kapazitäten der Stromerzeugung 2005

(19. Mai 2006)

Karftwerksleistung Netzlast

Vier neue Kraftwerke

Bis Ende 2004 sollen Kraftwerke mit 1080 MW ans Netz gehen..

Vier neue Kraftwerke

(3. August 2004) - Bis Ende 2004 sollen Kraftwerke mit 1080 MW ans Netz gehen und ältere unwirtschaftliche Anlagen ersetzen, meldet der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Die vier neuen GuD-Kraftwerke der GEW RheinEnergie, der Stadtwerke Duisburg, München und Augsburg sollen noch Ende 2004 Strom und Wärme liefern.

2003 wurden ältere Anlagen auf Basis von Braunkohle, Erdgas, Kernenergie und Heizöl mit zusammen rund 1700 MW vom Netz genommen. Insgesamt habe der Kraftwerkspark der deutschen Stromversorger Mitte 2003 genau 100 281 MW umfasst.

Leistungsbilanz der allgemeinen Stromversorgung in Deutschland

Grafik zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast 2002

Leistungsbilanz der allgemeinen Stromversorgung in Deutschland

(17. Mai 2004)

Leistungsbilanz der allgemeinen Stromversorgung in Deutschland 2002

 Download Leistungsbilanz 2002 

Kraftwerksüberkapazitäten

Zwei Wissenschaftler vom Forschunszentrum Jülich haben die Entwicklung der Kraftwerksüberkapazitäten in den letzten Jahren untersucht

Kraftwerksüberkapazitäten

(Dezember 2001) Zwei Wissenschaftler vom Forschunszentrum Jülich haben die Entwicklung der Kraftwerksüberkapazitäten in den letzten Jahren untersucht. Die Kraftwerksleistung ist insgesamt von 92 auf 111 GW angestiegen, die Reserveleistung betrug ca. 17,5 GW.

Zum Vergleich: Ein Kernkraftwerk hateine Leistung von 1,3 GW, alle Kernkraftwerke zusammen eine Leistung von 23,5 GW. Die Reserveleistung soll unvorhergesehene Kraftwerksausfälle und Nachfrageanstiege absichern. In den Jahren 1991 bis 1999 wurden von diesen Reserven zwischen 6 und 8 GW in Anspruch genommen. Über diese Reserve hinaus gibt es nicht sofort einsetzbare Kraftwerke, die langzeitkonserviert sind. Dies macht noch einmal etwa acht bis elf Prozent der Kraftwerksleistung aus. Aber auch dann gibt es noch freie Kraftwerksleistung, die weder gebraucht wurde, noch als Reserve gezählt wurde. Diese freie Leistung schwankte in den letzten fünf Jahren zwischen fünf und neun GW (Quelle: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 1/2 2002).

Grafik Leistungsbilanz der allgemeinen Stromversorgung in Deutschland

letzte Änderung: 07.05.2014