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Hackerangriffe auf Energieversorger

Von Louis-F. Stahl

(20. Oktober 2018) Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik meldet, habe es in den letzten Monaten verstärkt Angriffsversuche auf die Netzwerke von Energieversorgern und Netzbetreibern gegeben. Dabei sei es den Angreifern „in einigen Fällen“ gelungen, sich Zugang zu den Verwaltungs- und Büronetzen von Energieunternehmen zu verschaffen. „In mehreren Fällen“ sind Spuren von Angriffsvorbereitungen für das Eindringen in die stärker gesicherten „Steuerungsnetzwerke“ der Netzbetreiber festgestellt worden.

1293 Schaltzentrale Stromnetz / Foto: Steag GmbH, VGB Power Tech GmbH (CC BY-SA 3.0)

Nach Angaben des BSI ist jedoch in Deutschland noch kein Fall bekannt, wo dies letztendlich gelungen sei. BSI-Präsident Arne Schönbohm gibt jedoch zu bedenken, dass es „womöglich nur eine Frage der Zeit ist, bis die kritischen Systeme erfolgreich angegriffen werden“. Zu den betroffenen Unternehmen zählt der Energiekonzern Enbw. In diesem Fall hat der Generalbundesanwalt inzwischen die weiteren Ermittlungen übernommen.

Dass derartige Angriffe erfolgreich sein können, zeigen zwei Stromausfälle in der Ukraine in den Jahren 2015 und 2016 mit schätzungsweise 700.000 betroffenen Haushalten. Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass diese Angriffe mit der Schadsoftware „Industroyer“ und „BlackEnergy“ erfolgt seien. Wer für derartige Angriffe verantwortlich ist, lässt sich nur schwer feststellen, da es praktisch keine verlässlichen Spuren gibt. Für erfahrene Hacker ist es ein Leichtes, den Ermittlern falsche Fährten zu legen.

letzte Änderung: 19.04.2023