Strom aus Unterwasser-Kugeln
(27. März 2013) Hohle Untersee-Betonkugeln können Strom speichern. Das berichtet das Fachmagazin „Technology Review“. Ende 2012 hat ein Entwicklerkonsortium, dem u. a. Hochtief und das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik angehören, einen Förderbescheid für ein entsprechendes Projekt bekommen.
Das Prinzip der Speicherung ist ähnlich wie bei einem Pumpspeicher-Kraftwerk. Wenn Wind und Sonne überschüssigen Strom erzeugen, entleeren elektrische Pumpen die Kugeln bis nahe ans Vakuum. Wird wieder Strom benötigt, strömt das Wasser zurück und treibt dabei eine Turbine an. Der hohe Wasserdruck in der Tiefe erzeugt eine hohe Druckdifferenz zwischen Kugelinnerem und Umgebung. Deshalb kommt das System mit weniger Platz und geringeren Eingriffen in die Natur aus als herkömmliche Pumpspeicher.
Noch in diesem Jahr soll ein erster, zwischen drei und sechs Meter großer, Prototyp der Kugel in einem süddeutschen See getestet werden. Bei Erfolg sollen 30 Meter große Kugeln in 700 Metern Tiefe je 20 MWh Strom speichern. 80 Elemente könnten die 400 MW eines Windparks vier Stunden lang aufnehmen und wieder abgeben. Da Nord- und Ostsee mit rund hundert Metern nicht tief genug sind, werden die Untersee-Speicher voraussichtlich in anderen Küstengewässern verankert, z. B. im Mittelmeer.