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Lampentausch spart Bares Effiziente T5-HE-Lampen können den Stromverbrauch halbieren

Lampentausch spart Bares

Was 2001 noch Zukunftsmusik war, ist nun reif für den Markt: Effiziente T5-HE-Lampen können den Stromverbrauch halbieren. Also wird es nun Zeit, dass die alten Leuchten in neuem, sparsamen Glanz erstrahlen. Der Lichtexperte Wolfgang Buttner gibt einen kurzen Überblick.

(12. September 2006) - Wer die schlanken und sparsamen Lampen mit der Bezeichnung "T5" (16 mm Durchmesser) in Leuchten für die herkömmlichen T8-Röhren (26 mm Durchmesser) verwenden möchte, kann dazu entweder das Vorschaltgerät austauschen - und leider zusätzlich auch die Fassungen. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand. Oder aber er verwendet ein so genanntes EVG-Adapter-System und braucht dann weder die Leuchten noch die alten Vorschaltgeräte austauschen.

Der Adapter überbrückt einerseits die unterschiedliche Länge von T5- und T8-Lampen. Des Weiteren enthält der Adapter auch ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG). Falls die alte Leuchte mit einem magnetischen Vorschaltgerät ausgestattet war (erkennbar am Vorhandensein eines Starters), so kann mit wenigen Handgriffen und ohne Elektriker durchaus die neuere T5-Lampe verwendet werden. Es gibt verschiedene Systeme am Markt. Allen gemeinsam ist, dass die Stromaufnahme etwa halbiert wird: also etwa bei einer 58-Watt-Lampe nur noch 36 Watt statt vorher 72 Watt für Lampe und Vorschaltgerät.

Im Wesentlichen teilen sich heute sechs Hersteller den Markt.

Einteilige Adaptoren

Zwei Hersteller bieten Geräteabmessungen an, welche die komplette Lampenlänge benötigen:

Das Handling von nur einem Teil kann den Einbau erleichtern. Es kann aber auch bedeuten, dass das Gerät sich gar nicht einbauen lässt, weil das sperrige Gehäuse irgendwo in oder an der alten Leuchte ansteht. Außerdem wandert die Leuchtquelle aus dem alten Lampenmittelpunkt heraus, was eine ungünstigere Lichtverteilung bedeuten kann. Beide Systeme gibt es auch mit zusätzlichen Reflektoren, was zusätzlich Platz erfodert.

Zweiteilige Adaptoren

Etwas "schwieriger" zu montieren sind die zweiteiligen Systeme :

Streit der Hersteller

In den vergangenen Monaten kam es zu Problemen mit der Bundesnetzagentur. Einige Hersteller haben sich gegenseitig wegen Verstoßes gegen das Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG) angeschwärzt. Dadurch mussten tatsächlich einige Geräte kurzfristig vom Markt genommen und nachgebessert werden. Der Hersteller erklärt - und haftet auch entsprechend über die Anbringung des CE-Zeichens -, dass er alle entsprechenden Vorschriften erfüllt. Daher kann es sein, dass noch immer das eine oder andere Erzeugnis (wegen Nachbesserung) momentan nicht lieferbar ist.

Detailfragen

Wer sich für diese Geräte interessiert, sollte aber nicht nur nach der Lieferbarkeit fragen, sondern auch noch andere wichtige Details abklären.

Dazu gehört die Frage, ob das Gerät die Lampe warm oder kalt startet. Ein Kaltstart verkürzt die Lebenserwartung der Lampen. Wichtig ist auch die Frage, ob die von der Lampe aufgenommene HF-Leistung auch wirklich der Nennleistung (= Stempelaufdruck der Lampe) entspricht. Nur wenn zum Beispiel einer 35- Watt-Lampe auch diese Leistung zugeführt wird, erreicht sie auch den Nennlichtstrom von circa 3.650 Lumen. Selbst das ist ja 27 Prozent weniger Lichtstrom als eine T8-Lampe mit 58 Watt hat! Um die zuvor erzielte Beleuchtungsstärke mit T8 auch nachher noch mit T5 zu erreichen, ist häufig ein zusätzlicher Reflektor notwendig. Diese Reflektoren sollten wegen der Herstellerhaftung nur vom Systemlieferanten eingebaut werden, damit das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten wird.

Wirtschaftlichkeit

Alle Systeme kosten um die 30 Euro (inkl. MWSt) ohne Lampe und Reflektor. Die Amortisation hängt wesentlich von der Einschaltdauer und vom Strompreis ab. An dieser Stelle wird leider zu viel schöngerechnet. Insbesondere geben fast alle Hersteller die Lampendaten von T8 bewusst mit den schlechten Werten (zum Beispiel Lebenserwartung, Nenn-Lichtstrom, Lichtstromabfall) von Standardleuchtstofflampen an. Weil es auch langlebige T8-Lampen gibt, ist das natürlich nicht korrekt. In Contracting-Projekten in Berlin rechnet man mit einer Wirtschaftlichkeit nach drei bis vier Jahren. Bei kurzen Brenndauern verlängert sich die Amortisationszeit entsprechend.

letzte Änderung: 09.01.2015