Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Vertragsverlängerungen
(26. März 2007) - Die Verbraucherzentrale
Baden-Württemberg macht darauf aufmerksam, dass der
Energieversorger Badenova zu unrühmlichen Methoden greift, um
Gaskunden längerfristig zu binden. Dem Bund der
Energieverbraucher sind ähnliche Praktiken auch anderer
Gasversorger bekannt.
Die Verbraucherzentrale berichtet, den Kunden würde in einem
Schreiben des Unternehmens mitgeteilt, dass ihr Vertrag - wenn sie
nicht aktiv schriftlich widersprechen - ab dem 01.April 2007 zu
einem Sondervertrag mit zwölfmonatiger Bindung umgestellt
würde.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, das Schreiben zu ignorieren.
Nach Auskunft der Badenova wurden nur Tarifkunden der
Gasgrundversorgung angeschrieben, für die es keine
zusätzlichen Vertragsbedingungen gebe. Nach dieser Verordnung
ist ein Vertragsabschluss durch Stillschweigen nicht
vorgesehen.
"Auch das Gesetz sagt klar, dass ein Vertrag nicht durch
Stillschweigen auf ein vorgelegtes Angebot zustande kommen
kann," klärt Andrea Benzing-Schairer Energieexpertin der
Verbraucherzentrale auf. Kurioser Weise bedarf laut
Preisübersicht des Unternehmens ein Wechsel zu den Tarifen
medi plus 12 ausdrücklich der schriftlichen Zustimmung des
Kunden.
Hintergrund für die Kundenverwirrung scheinen Änderungen
in der Badenova-Gastarifstruktur zum 1. April zu sein. Der
bisherige Tarif Medi wird ersetzt durch einen Tarif Medi pur und
einen Tarif Medi PLUS 12. Während zahlreiche Gasanbieter Ihre
Preise Anfang April senken, verbilligt die Badenova Ihr Gas nur
für Kunden, die eine 12monatige Vertragsbindung akzeptieren
und damit die sich abzeichnenden Wechselmöglichkeiten
aufgeben. Genaue Vertragsbedingungen für die neuen Tarife
seien weder im Kundenanschreiben noch auf der Website des
Unternehmens zu finden.